Mit der Abschaffung der gesetzlichen Erwerbsunfähigkeit sowie der Rente wegen Erwerbsunfähigkeit Anfang 2001 und der Einführung der verminderten Erwerbsfähigkeit sowie der Rente wegen teilweiser bzw. voller Erwerbsminderung wurden einerseits strengere Kriterien für staatliche Leistungen im Bedarfsfall geschaffen und andererseits jene selbst stark eingeschränkt. Hier ist eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung als zusätzliche Absicherung sinnvoll.
Warum die Absicherung mit einer privaten Erwerbsunfähigkeitsversicherung sinnvoll sein kann
Dabei ist das Risiko aus gesundheitlichen Gründen keiner Erwerbstätigkeit mehr nachgehen zu können relativ hoch, sei es infolge einer Krankheit oder auch eines Unfalls.
Um den bisherigen Lebensstandard auch nach Eintritt der Erwerbsunfähigkeit halten bzw. die womöglich steigenden Lebenshaltungskosten (beispielsweise eine dann erforderliche Haushaltshilfe oder Ähnliches) decken zu können, sollte man sich mit einer privaten Erwerbsunfähigkeitsversicherung absichern.
Ob nämlich die staatlichen Leistungen ausreichen ist ungewiss, falls diese überhaupt gewährt werden (Stichworte: Wartezeit, Rentenversicherungszeiten etc.). Es handelt sich um eine Grundversorgung, die durch eine private Vorsorge ergänzt werden sollte. Auch zur Ergänzung einer etwaigen beruflichen Vorsorgeleistung kann die private Erwerbsunfähigkeitsversicherung dienen.
Wann die Erwerbsunfähigkeitsversicherung in Leistung tritt
Wird die versicherte Person erwerbsunfähig im Sinne der Definition des Versicherungsvertrages, zahlt die Erwerbsunfähigkeitsversicherung dem Betroffenen die in der Police festgelegte monatliche Erwerbsunfähigkeitsrente. Deutlich seltener ist die Zahlung einer Einmalsumme ein Vertragsbestandteil.
Darüber hinaus ist auch die ärztliche Prognose, also wie lange die Erwerbsunfähigkeit wahrscheinlich anhalten wird, ein wichtiger Aspekt. Hier finden sich auf dem Markt Erwerbsunfähigkeitsversicherungen mit einer Prognosedauer von 6 bis 24 Monaten. Dabei ist natürlich eine ärztliche Prognose von wenigstens sechs Monaten, um die Leistungspflicht der Versicherung „auszulösen“, besonders vorteilhaft. Schließlich gestaltet es sich sicherlich schwierig, eine Prognose über die nächsten 24 Monate zu treffen.
Was die private Erwerbsunfähigkeitsversicherung absichern kann
Grundsätzlich ist bei einer privaten Erwerbsunfähigkeitsversicherung lediglich das Ausüben irgendeiner Tätigkeit von Bedeutung, der erlernte Beruf oder der zuletzt ausgeübte Beruf werden hierbei nicht berücksichtigt. Nur sehr, sehr wenige Gesellschaften beziehen sich bei ihrer Definition direkt auf die Ausübung des Berufes.
Im Gegensatz dazu steht die private Berufsunfähigkeitsversicherung, für die in aller Regel (und ohne abstrakte Verweisung des Versicherers) der erlernte bzw. zuletzt ausgeübte Beruf relevant ist.
Ergo leistet eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung nur, wenn wegen gesundheitlicher Beeinträchtigung dauerhaft wirklich gar keiner Tätigkeit zum Erzielen eines Einkommens regelmäßig nachgegangen werden kann, unabhängig von der aktuellen Arbeitsmarktlage, dem Beruf, der beruflichen Qualifikation oder Erfahrung. Es ist der „schlimmste Fall“ versichert.
Daraus resultiert auch die im Vergleich zur Berufsunfähigkeitsversicherung (die oftmals schon bei einer Berufsunfähigkeit von 50 Prozent leistet und sich auf den jeweiligen Beruf bezieht) günstigere Prämie bei der Erwerbsunfähigkeitsversicherung.
Beiträge zur Erwerbsunfähigkeitsversicherung im Vergleich günstiger
Gesellschaften können Vorerkrankungen aus dem Versicherungsschutz ausschließen oder hierfür Risikozuschläge erheben), der Höhe der Erwerbsunfähigkeitsrente, Dynamik, Versicherungsdauer und Leistungsdauer. Vorteilhaft sind Optionen wie die rückwirkende Zahlung bei verspäteter Meldung an den Versicherer oder die zeitliche Begrenzung des Rechtes der Gesellschaft auf Beitragserhöhung bzw. Kündigung, wenn im Versicherungsantrag unabsichtlich, fehlerhafte Angaben gemacht wurden.
Angebot für eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung erhalten |
Erwerbsunfähigkeitsversicherungen werden als eigenständige Versicherungspolicen aber auch als Zusatzversicherung zu einer Lebens- oder Rentenversicherung angeboten. Hierbei eignet sich vor allen Dingen die Kombination mit einer Risikolebensversicherung, denn durch diese Variante ist zum einen die Erwerbsunfähigkeit des Versicherten als Risiko, zum anderen der Todesfall des Versicherten als solches finanziell und zu einem vergleichsweise günstigen Preis abgesichert.
Der Kombi Tarif
Tritt bei einem solchen Kombi-Tarif die Erwerbsunfähigkeit der versicherten Person ein, zahlt die Gesellschaft üblicherweise die Erwerbsunfähigkeitsrente und übernimmt zudem die Zahlung der Beiträge für die Lebens- oder Rentenversicherung.
Gerade für Personen, für die der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung nicht in Betracht kommt, sei es wegen der Ablehnung des Versicherungsantrages, erheblicher Versicherungsausschlüsse oder einer kostenintensiven Versicherungsprämie, kann eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung als Absicherung der Arbeitskraft durchaus sinnvoll sein. Gleiches gilt für Personen, die keine berufliche Tätigkeit in diesem Sinne ausüben, zum Beispiel Studenten oder Hausfrauen.